Montag, 29. August 2011

32

100% <3  





















Samstag, 27. August 2011

31

Ein Monat ist rum. Ich Sitze am Flughafen in Saigon. In einer Stunde kommt der Flieger. Das waren wunderschöne Wochen im Süden Vietnams. Ich war noch nie in Saigon und hatte gar keine Vorstellung, gar keine Ahnung, wie diese Stadt sein würde. Und sie ist...einfach unbeschreiblich. Die Atmosphäre ist ganz anders als in Hanoi. Die Menschen hier sind Genießer, die ein lockeres Leben führen und Spaß an allen schönen (auch kleinen) Dingen des Alltags haben. Hier wird das Geld für Urlaub, Spas und vor allem Essen ausgegeben, keiner achtet drauf, wie viel Geld du hast, oder was für Markensachen du trägst. Ich habe mich einfach sehr wohl gefühlt. Ich will nicht sagen, dass es in Hanoi genau anders ist, aber ich behaupte mal, dass ich mich gut in die vietnamesische (hanoianische) Gesellschaft eingelebt habe und somit vergleichen kann.

///

In den letzten Tagen habe ich verstärkt meine Großeltern beobachtet (sie sind mit nach Saigon gefahren) und habe versucht, mir alles von ihnen einzuprägen. Irgendwie nehme ich die Realität zur Zeit anders wahr. Ich spüre wie schnell die Zeit vergeht und sehe schon den Tag, an dem ich am Flughafen in Noi Bai stehe um von meiner Familie Abschied zu nehmen. Ich mache mir seit der 9. Klasse regelmäßig Gedanken über die Zeit. Aber ist das nicht die größte Zeitverschwendung? Sich während der Jugend darüber Gedanken zu machen, wie schnell die Zeit vergeht und wie die Zukunft aussehen wird? Man sollte sie ausnutzen und genießen. Dann bereut man später bestimmt nichts. Ich sollte jetzt lieber mit meinen Großeltern sprechen, anstatt zu tippen.

Freitag, 26. August 2011

30

Wieder zurueck in Saigon. Kann schon fast wieder die Tage zaehlen, wann ich wieder zurueck fliege...Hier ist es nicht so schwuel wie in Hanoi oder am Mekong aber dafuer gibt es haeufiger Platzregen. Es wirkt wirklich so, als wuerde man einen Schwamm ueber dir ausdruecken und das Wasser reinigt die gesamte Stadt. Nach kurzer Zeit hoert der Regen wieder auf und die Sonne trocknet die Strassen.

///

Die Touristen ueber uns scheinen eine Party zu feiern. Schon gestern Abend haben die Leute unter uns Karaoke gesungen. Da weder die Songs noch die Saenger atemberaubend waren, hatte ich nicht viel Schlaf und heute gehts weiter...Irgendwie kullert die ganze Zeit etwas herum, es wird wild geredet und dann groelen auf einmal alle los...Mich interessiert wirklich was die...FLASCHENDREHEN. Ich bin mir sicher die spielen Flaschendrehen. Jetzt beim Tippen und Lesen faellts mir ein. Ouh man...na dann Gute Nacht.



29

Unterwegs auf einem kleinen Boot auf dem Mekong. Wollte auf dem Nachtmarkt einkaufen gehn, aber ueberall hat man mir gesagt, dass es extrem viele Taschendiebe gibt, die sich als Kaeufer tarnen. Ich hab mich dann gar nicht getraut, meine Hand aus der Jacke zu ziehen, um die Sachen anzuschauen. Bin ein wenig muede...die Hitze ist ...unertraeglich.

Donnerstag, 25. August 2011

28

Heute war ich in nem Wasserpark in Saigon baden, nix besonderes also. Außer, dass so gut wie nur deutschsprechende Viets da waren xD

Abends bin ich dann mit meinem Vater und Bac Giang ein Bubble Tea ähnliches Getränk trinken (Tra Thai 3 Mau) gegangen. Da es stark geregnet hat, sind wir mit dem Taxi heim gefahren.

Mein Vater und ich saßen eigentlich ziemlich still im Auto, da wir vom Tag müde waren, als der Fahrer auf einmal meinte: "Sehen Sie den Mann mit der roten Regenjacke da vorn?" Ich sah nach draußen und auf den vielen Motorrädern, die vor uns fuhren, saß auf einem tatsächlich einer mit ner leuchtend roten Regenjacke, die nur so im Wind wehte. "Ja, wieso?" - "Der ist besoffen." Jetzt erst wurde auch mein Vater aufmerksam. Und als wir eine Weile hinter ihm herfuhren, merkten wir auch, woran unser Fahrer das erkannt hatte. Die rote Regenjacke hatte einen sehr...heldenhaften Fahrstil. Die Straße war rutschig und voll, aber er fuhr wild herum und schlängelte um seine entgegenkommenden Motorradfahrer. Mein Vater und ich amüsierten uns herrlich während wir ihn so beobachteten. Er fuhr nicht schnell, manchmal ne Weile geradeaus und dann ruckartig nach links, kurz vor dem Bordstein zog er dann langsam wieder nach rechts. "Verzeihen Sie, dass ich so langsam fahre, aber es ist gefährlich, solche Typen zu überholen", meinte unser Taxifahrer. Also schlichen wir hinter unserem betrunkenen Fahrer her bis wir zu einem Kreisverkehr kamen. Ich hoffte nur, dass er endlich abbog, damit wir schneller heimkamen. Und tatsächlich kreiselte er einmal im Kreis bis er beschloss, in einem mutigen Überholmanöver die dritte Ausfahrt zu nehmen.
Mein Vater unterhielt sich daraufhin noch mit dem Fahrer darüber, dass sowas in Deutschland unmöglich wäre und wie viel Vietnam noch verbessern müsste. Es sei zu gefährlich auf den Straßen Vietnams. Der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen und auf einmal sah ich zwei Motorräder mitten auf der Fahrbahn. Sie sind offensichtlich zusammengestoßen. Und mittendrin, beide Beine gen Nachthimmel gestreckt, um Fassung und Halt ringend, lag ein Mann mit einer leuchtend roten Regenjacke xD

27

Und heute gehts wieder zurück nach Saigon. Aber bevor wir losfuhren durfte jeder noch 2 Stunden im Zentrum shoppen gehn. Es gab viele Einkaufszentren auf die jeder losgestürmt ist, aber ich hab mich auf den Markt verzogen, der nochmal um einiges riesiger war als der Nachtmarkt. Und es gab unendlich viele schöne Kleider!!! Ich hab insgesamt 8 Sachen im Wert von umgerechnet nur 28€ gekauft (1 Tunika, 2 Jumpsuits, 2 Kleider, 1 Weste, 2 Oberteile) xD Und die Sachen sehen so hammer aus. Ich bin total begeistert xD (Fotos kommen, ich muss da unbedingt Werbung für Kambodschas Märkte machen xD)

26

Weiter gehts nach Phnom Penh, der Hauptstadt des Landes. Die ganzen Sehenswürdigkeiten waren eher uninteressant, wenn man vorher schon Ankhor Wat gesehen hat. Mich überkam heute eher eine leichte Depression...irgendwie habe ich meine Freunde und Verwandten in Deutschland mehr vermisst als sonst. Ich hoffe euch gehts gut.


25

Kambodscha ist irgendwie nochmal ganz anders als VN. Ich war schon in mehreren europäischen Ländern aber außer VN war ich noch in keinem anderen asiatischen Land.

Die Kühe sind hier weiß und sehen irgendwie abgemagert aus. Die Häuser sind auf stelzenähnlichen Säulen aufgebaut. Faszinierend. Ich sehe wenig Gebirge...nur Felder weit und breit. Die Menschen sind alle von der Sonne ganz dunkelhäutig. In Vietnam war ich mit meiner Haut ja schon fast ein Bauer (ja ich hab keine Angst vor der Sonne xD) aber hier bin ich fast weiß im Vergleich zu den Kambodsch...anern(?).

Wir haben die riesige Tempelanlage Ankhor Wat besichtigt und ich muss sagen, dass es unglaublich ist, zu was die Menschen fähig sind. Eine Anlage komplett aus Stein erbaut, den sie vor fast 1000 Jahren nur mit Hilfe von Elefanten und Booten oder zu Fuß transportiert haben...Ein überwältigender Eindruck.

Es gibt in der Anlage einzelne hohe Türme. Um dort hochzusteigen, muss man sehr kleine und steile Treppen heraufsteigen. Es ist eigentlilch wie Bergsteigen. Mit Treppe hatte diese Wand nicht viel zu tun. Der Touristenführer meinte, dass vor einigen Jahren ein Ehepaar auf dieser Wand ausgerutscht und an den Folgen des Sturzes gestorben ist. Daher hat man eine weniger steile Holztreppe drüber gebaut. Der Sinn dieser steilen Steinstufen ist, dass die Mönche gebückt hochsteigen müssen. Denn nach ihrer Auffassung nähern sie sich mit dieser Treppe ihrer Gottheit und dieser müssen sie so ehrfürchtig wie möglich entgegenkommen. Denn hier kommt man nie mit erhobenem Haupt hoch: Da man nur "4 beinig" vorankommt, ist der Kopf immer nach unten gerichtet, um zu schauen wo man hintritt.

24

Auf nach Kambodscha!

Hab mir das Land ziemlich ländlich und arm vorgestellt. Die erste Stadt Siem Reap ist aber ziemlich touristenfreundlich. Luxuriöse Hotels mit Pool, schicke Restaurants, vieeele Spas und ein großer Nachtmarkt.

Der Touristenführer hat gemeint, dass die Leute bei Touristen die Preise verdoppeln und man unbedingt feilschen muss. Mein Vater und ich sind heute voll motiviert losgelaufen und gleich mal auf dem falschen Markt gelandet...Wir haben uns noch gewundert, wieso die schon um 9 Uhr schließen, wo es doch ein Nachtmarkt ist...

23

Heut Abend hat die Freundin von Bac Giang mich auf eine (lang ersehnte) Shoppingtour eingeladen. xD Allgemein ist der Klamottenstyle in VN ganz anders als in Deutschland. Vintage ist hier noch nicht so stark angekommen, Secondhand gilt als Kleidung für Arme, und da das Schönheitsideal "Sei so viel Püppchen wie du sein kannst" ist, ziehen sich die Mädels entweder unendlich süß an (viel Spitze, Rüschen, Kawaiiprints, Pastellfarben) oder tragen nur europäische Markensachen. Kurz gesagt: Trifft genau meinen Geschmack ^^

Viele Läden haben natürlich nicht so schöne Sachen, dafür ist es für mich aber umso toller, wenn ich eine kleine Boutique mit süßen Kleidern sehe für durchschnittlich 6-10€. ICH BIN IM PARADIES.

Fotos zeige ich, wenn ich wieder in Hanoi bin. Zur Zeit toure ich von Hotel zu Hotel. Ich liebe Hotels x3 <3 (Samstag flieg ich zurück)

22

Rückfahrt nach Saigon (Ho Chi Minh City). Da die Autos hier nicht so schnell fahren (durchschnittlich 40kmh) saß ich ganze 5 1/2 Stunden im Auto.

Mittwoch, 17. August 2011

||||/ ||||/ ||||/ ||||/ |

Die Laeden haben alle geoeffnet und viele Touristen waren shoppen. Habe ein paar nette Deutsche kennen gelernt. Sie waren ganz verbluefft, als sie einen deutschsprechenden Vietnamesen gesehen haben. xD Werde bald mehr posten koennen, wenn ich wieder zurueck aus dem Sueden bin.

||||/ ||||/ ||||/ ||||/

Ich habe es schon immer geliebt, mit Streichhoelzern zu spielen...
Der Duft, das Licht, das sich langsam deinen Fingern naehert...
Faszinierend, aber auch gleichzeitig angsteinfloessend.

Ist das Feuer weg, bleibt ein Glimmen uebrig. Und mit einem Mal erlischt es.
Ich habe immer das Gefuehl, ich sehe den Verlauf eines Lebens in Miniatur.

(Lieblingsbeschaeftigung, wenn ich allein im Hotel bin)







||||/ ||||/ ||||/ ||||

Bin gerade in Mui Ne. Wunderschoener Badeort. Wir sind in nem 4 Sterne Resort. Mein Onkel laedt uns ein. Es ist alles so wunderschoen. Aber morgen gehts schon wieder weiter :(

Montag, 15. August 2011

18

Ich sitz grad hier im Independent Palace von Saigon und versteh kein Wort, was die Touristenfrau spricht xD Wenn man den Dialekt hier im Süden zu schnell spricht und dazu noch die ganz komischen Begriffe (sry an alle Südviets) benutzt, versteh ich nur Bahnhof. Ich habe gestern ein "original westliches" Rinderfilet gegessen und hab mir wohl den Magen verstimmt. Jetz sitz ich hier...im Kampf gegen die Übelkeit und auf irgendwas Positives wartend...

///

Seit Tagen hab ich zu wenig Schlaf. Meine Großeltern wollten diesmal mehr Rücksicht nehmen und nicht miteinander reden wenn sie wach sind, aber mein Opa hat heut um 6 Uhr morgens seine Videokamera ausgepackt und sich die vergangenen Tage angeschaut. Da er etwas schwerhörig ist, hat er die Lautstärke voll aufgedreht, damit er überhaupt was hören kann...Inzwischen glaub ich, dass Schlafmangel wirklich eine Foltermethode war...

///

Ich hab etliche interessante Geschäfte gesehen, aber irgendwie sind alle zu weit entfernt...Bin, seitdem ich hier bin, noch gar nicht dazu gekommen, einkaufen zu gehen. Und ich wollte unbedingt so viele Geschäfte wie möglich abklappern xD Man ist nicht jeden Tag in TpHCM. Aber okay...Vielleicht gehe ich heut nachmittag ein wenig weg. Ist auch ein bisschen traurig hier, wenn man keine Freunde hat, mit denen man weggehen könnte.

Ist grad echt ein bisschen langweilig, aber vllt bessert sich das ja.

Sonntag, 14. August 2011

17

Mir ist aufgefallen, dass inzwischen ziemlich viele junge (oh...und gutaussehende x3) Europaeer nach Vietnam kommen und herumreisen. Ich muss jedesmal an meinen Freund denken, wenn ich hier etwas tolles erlebe, sehe oder esse. Schade...wirklich schade, dass er dieses Mal nicht mitkommen konnte. Falls er sich das naechste Mal entscheidet, mit mir zu reisen, wird es ihm sicherlich gefallen. Wie vielen anderen auch.

16

(Die Tastatur hier im Hotel hat keine senkrechten Striche)

Ich war die vorletzte Nacht noch im Zug, weswegen ich keinen Blogeintrag verfassen konnte. (Sry!) Es war unglaublich unangenehm, das Bett mit meiner Oma zu teilen...aber ich wollte nicht, dass mein Vater auf diesem unbequemen Sitz schlafen muss. Ich dachte, dass ich wenigstens im Hotel ausschlafen kann, aber heute morgen habe ich bemerkt, dass meine Grosseltern einen seltsamen Rhythmus haben, was Schlaf angeht. Um 24 Uhr sind sie schlafen gegangen und um 4 Uhr morgens sind sie aufgestanden...War wohl nix mit ausschlafen...Aber okay...

///

Saigon ist eine wunderschoene Stadt! Die Strassen sind groesser als in Hanoi und die Menschen sind irgendwie...anstaendiger. Der Service ist herzlicher und allgemein ist hier alles ein wenig "westlicher". Find ich ganz angenehm, da ich von meinen Verwandten hier eher verstanden werde, was die Mentalitaet betrifft. Wenn ich hier beispielsweise was von "Freiheit, Individualitaet, Selbstverwirklichung und eigenes Glueck" laber, dann verstehen mich die Saigonesen (xD) eher. Ja, sie zeigen schlichtweg Verstaendnis, wenn sie merken, dass ich "anders" denke bzw. bin. In Hanoi werde ich einfach als "undankbarer Egoist" abgehakt.

Saigon wird immer die Shoppingmetropole Vietnams genannt; ich habe auf jeden Fall im teuersten Bezirk der Stadt schon alle Luxusmarken entdeckt (Louis Vuitton, Chanel, Yves Saint Laurent...). Nachts ist die Stadt wirklich wunderschoen. Also wenn man hier viel Geld hat, dann...ach, hat man einfach ein schoenes Leben. Mein Vater hat hier einen Cousin, der wuerde sogar in Deutschland zu den Reichen gehoeren. Er hat ein 5stoeckiges Haus im ersten Bezirk und mehrere Geschaefte ueber die groessten Staedte VNs verteilt. Es macht mir schon ein kleines bisschen Angst, zu sehen, WIE reich manche Menschen sind. Seine Frau sieht aus wie die (schoenere) vietnamesische Version von Donatella Versace xD. Er hat in seiner Jugend irgendwie eine Marktluecke entdeckt und japanische Maschinen verkauft. Er hat uns erzaehlt, dass die Leute damals so scharf auf seine Ware waren, dass sie nicht mehr mit Geld, sondern mit purem Gold gezahlt haben. (!!!) Auf jeden Fall gehoert er zu den Milliardaeren VNs und es fuehlt sich etwas komisch an, mit so reichen Menschen etwas zu unternehmen. (Wir waren gestern in einem Luxusrestaurant und alle Leute dort sahen so...reich aus xD) Aber was fuer mich auch beruhigend ist, ist dass er zu unserer Familie gehoert. Er ist also echt normal zu uns, absolut nicht "abgehoben" oder arrogant. Er erzaehlt uns alle Details seiner Arbeit und prahlt nicht mit seinem Geld. Im Gegensatz zu Chu Tuan, der sein ganzes Geld geerbt hat, hat dieses Ehepaar sein Geld hart erarbeitet. Sie sind mir auf jeden Fall sehr sympathisch :) (Chu Tuan mag ich aber auch haha xD)

Heut abend gehen wir vielleicht auf den Nachtmarkt, wenn der Regen nachgelassen hat. Mal sehn. Ich will auf jeden Fall viel einkaufen! (Dazu gehoeren unbedingt Lackschuhe und Touch Marker)

Freitag, 12. August 2011

||||/ ||||/ ||||/

Ich sitz grad im Zug nach Saigon (Ho Chi Minh City). Ich nenne die Stadt "zweite Hauptstadt Vietnams". Wir fahren 29h am Stück. Zum Glück hat es saubere Betten und Klimaanlage^^. Kennt jemand gute Shoppinghotspots dort? Es soll einen großen Markt geben. Ich freu mich schon drauf x3

Mittwoch, 10. August 2011

||||/ ||||/ ||||

Oh der böse Friseur meines Vertrauens...
Jetzt habe ich einen schräg geschnittenen, geraden Pony. Kann man sich das vorstellen? Es sollte "außergewöhnlich und künstlerisch" aussehen. Ich bin noch dabei mich mit meinem neuen Gesicht anzufreunden. Eigentlich wollte ich was komplett anderes, aber er meinte, ich solle ihm alles überlassen und ob ich was Neues wagen möchte.

Hab ihm einfach mal vertraut. (War schon einmal bei ihm und nur er hat mir meine Haare so geschnitten, wie ich sie wollte. Kein anderer Friseur hat das jemals "geschafft".)
Die Länge war mir am wichtigsten. Die durfte nicht weg. Nach meinem letzten Friseurtrauma wollte ich nie wieder den Ausdruck "Spitzen schneiden" verwenden. Er hat Stufen in die geglätteten Haare geschnitten und nur den Pony frisiert.

Der Spiegel und ich scheinen eine kleine Beziehungskrise zu haben. Mal sehen, wie es morgen wird.

Dienstag, 9. August 2011

||||/ ||||/ |||



Ha Giang - Quyet Tien - Quan Ba - Dong Van















 













Wieder in HANOI:


Gâu wartet schon...


Montag, 8. August 2011

||||/ ||||/ ||

6 Stunden fast ununterbrochen auf dem Motorrad unterwegs. Wenn man sich die gewaltige Berglandschaft ansieht, fühlt man sich auf einmal winzig. Hab ein 4 jähriges Zitat auf meinem Handy gefunden, das ich beim letzten Mal aufgeschrieben hab, als ich den winzigen Bergpfad entlanggefahren bin: "Der Mensch versucht der Erde zu entwachsen, aber die Natur ist immer noch eine unüberwindbare Macht"
Müde. Die Zahnfleischentzündung ist jetzt schon zwei Zahnlängen lang. Kann nicht viel essen. Morgen gehts wieder zurück in die Hauptstadt. Muss zum Arzt.
Es gibt viel zu erzählen, aber dafür brauche ich Bilder, sonst kann man es sich gar nicht vorstellen. Übermorgen gehts weiter nach Saigon.

///

Bác Giang hat mir versprochen mir das Motorradfahren beizubringen, weil ich ihm gezeigt habe, wie man SMS komplett vom Handy löscht xD
Wir standen also gestern in einem kleinen Dorf im Tal und ich durfte ans Steuer. Bác Giang setzte sich hinten aufs Motorrad und ich hatte ganz zittrige Hände. Ich drehte zu stark am Griff und das Teil machte nen Satz nach vorn und riss mich hinterher. Ich wiederum hielt mich am Lenker fest und das schnelle Losfahren ließ mich den Griff noch weiter drehen, sodass ich noch schneller fuhr und immer weiter nach rechts gezogen wurde. Bác Giang ist hektisch abgesprungen und mir panisch hinterhergerannt, bis er die Bremse greifen konnte. Bin kurz vorm Maisfeld zum Stehen gekommen. xD
Seit diesem Erlebnis löst der Satz "Bác Giang, darf ich dich ein Stück fahren?" bei ihm Schweißausbrüche aus und er winkt dankend mit "Thôi, good bye!" ab. xD

Sonntag, 7. August 2011

||||/ ||||/ |

ICH ÜBERNACHTE IN EINEM HOTEL.
O_O

Meine Grundbedürfnisse sind gesichert. Hier in der kleinen Stadt weit von dem Haus meiner Oma entfernt gibt es ein Hotel, das alles besitzt, was mir die letzten Tage gefehlt hat. Toilette, Klimaanlage (gegen die Mücken) und...eine Dusche mit warmem Wasser.

Aber als ich gradeben die Badezimmertür abgeschlossen hab und in einem sauberen Zimmer OHNE Mücken, Käfer, Spinnen und Lehm stand, fühlte ich mich...unbeschreiblich. Einfach dankbar. Die letzten Tage konnte ich immer schlechter schlafen, da meine Beine juckten und im Bett meiner Oma Flöhe waren. Das ist unveränderlich. Ich weiß das. Es kann niemals so sauber wie bei uns sein, weil man hier im Lehmhaus direkt neben dem Büffel- und Hühnerstall wohnt. Hab gedacht, dass ich es diesmal durchstehe, aber ich bin gestern Nacht schier durchgedreht.

Ich stand vorhin einfach lächelnd unter dem fließenden Wasser. Das erste Mal richtig aufatmend. Keine Angst mehr. Dankbar, dass es für einen kurzen Moment vorbei war. Ich bin ehrlich: Um hier zu leben, muss ich mich sehr zusammenreißen. Ich sage nichts und beklage mich nicht. Denn ich weiß, dass hier alle ihr Bestes geben und, dass das die Heimat meiner Mutter ist.

Aber in der halben Stunde unter dem fließenden, heißen Wasser konnte ich all dies fallen lassen. Und mich wie zu Hause fühlen.

Wie in Deutschland.

///

Morgen geht es wieder nach Hause zu meinem Onkel. Ich habe genug Kraft getankt für die letzten Tage hier.

Samstag, 6. August 2011

||||/ ||||/

So. Ich habe jetzt aufgehört, meine Mückenstiche zu zählen... Ich habe an meinem linken Bein einen seltsamen dick angeschwollenen roten Fleck, der ab und zu übel juckt und danach aber wehtut. An meiner Hand ist eine eitrige Stichwunde und von meinem Rücken...will ich gar nicht erst reden...Ich zeig euch lieber Bilder wenn ich wieder zu Hause bin. Seit gestern habe ich einen schwarzen Fleck am rechten Bein, der weder weh tut noch juckt. Hab mich auch nirgends angeschlagen...Ich hoff, ich hab nicht irgendeine Krankheit...

///

Heute haben wir unser neues Haus eingeweiht. Mein Vater hat Verwandte, Nachbarn und Freunde eingeladen und es gab 5 Tische, an denen gegessen wurde. Und zu jeder Party gehört ja guter Alkohol nicht wahr? ^^. Hier ist Maisschnaps ein traditionelles Getränk zum Anstoßen und wer nicht trinkt, wünscht dem Gastgeber kein Glück sozusagen xD. Die Leute hier trinken oft Alkohol (den sie selbst machen) und manche haben mehr Schnaps in den Venen als Blut... Viele, die aus der Stadt kommen, können hier nicht mithalten und dazu kommt, dass man erst aufhört, wenn sich nix mehr regt.
Mein Vater ist kein guter Trinker. Das sagt eigentlich schon alles...xD Ich fass es mal so zusammen: mein Vater ist nach meiner Rechnung (1 Kurzer = 1 Glück) heute der wohl glücklichste Mann auf Erden. Mein Onkel wird normalerweise rot, wenn er trinkt. Heute war er lila. xD
Ich musste am Ende einspringen und meinen Papa aufhalten, sonst wär er vor zu viel "Glück" wohl noch umgekippt xD
Da der Schnaps wie Wasser aussieht, konnte meine Tante, während ich Papas Beglückwünscher bequatschte, das Glas mit Teewasser füllen und austauschen. Die Besoffenen merkten nichts, nur mein Vater war froh, dass er nicht so viel trinken musste. (Als Gastgeber muss er jede Trinkeinladung annehmen. xD)
Jetzt ist sein Glücksrausch wieder vorbei. Morgen müssen wir noch 100km mit dem Motorrad zum höchsten Berg VNs fahren. (Ich liebe lange Fahrten! <3 x3) Wenn er da einen Kater hätte, wär das nicht so förderlich xD

Freitag, 5. August 2011

||||/ ||||

Es stürmt hier ein kleines bisschen, aber es regnet nicht so stark. Ist trotzdem nicht so gesund, wenn man mit nassen Haaren draußen sitzt. Wie komme ich jetzt zu meinem Onkel? Ich verpasse das Abendessen!!!

Okay...jetzt stürmt es stark.
Und es gewittert. Gleich fällt der Strom noch aus (wie gestern) und dann gibts nur noch mich und das IPad. Ich konnt schon gestern nicht schlafen. Wenn es hier gewittert, dann klingt es so, als würde der Himmel direkt über dir zusammenbrechen und in vielen Scherben auf dich runterfallen. Hier sind die Wände aus Lehm. Bei Blitz und Donner hast du also einen actionreichen Surround Sound...

Ich habe die letzten Tage nicht viel essen können. Hab ein wenig abgenommen, aber nicht, weil ich verhungere, sondern weil ich absichtlich hungere.
Hier auf dem Land sind Lebensmittel nicht im Supermarkt um die Ecke kaufbar. Gemüse wird selbst angebaut und für Fleisch werden die Haustiere geschlachtet (nein, keine Hunde). Die Menschen sind arm und was sie nicht haben, müssen sie teuer auf dem Markt kaufen. Dass die wenigsten Geld haben, ist Tatsache. Ich weiß, dass Rührei, Gemüse und gebratenes Schweinefleisch mit Zucchini nicht viel ist, aber ich weiß auch, dass meine Verwandten an normalen Tagen noch weniger essen. Meist nur Reis und gekochtes Gemüse. Sogar Öl zum Braten ist zu teuer. Wenn dann für die "Gäste aus dem reichen Deutschland, wo es viel Fleisch gibt" ein Festessen veranstaltet wird, ziehe ich mich mit meiner Reisschüssel lieber in den Hintergrund zurück.

///

zu den Kommentaren: Ich kann ein paar Pond's Tütchen mitbringen. Hab sie jetzt mal aufgetragen, aber sie spendet mir zu wenig Feuchtigkeit. Soll ich 4 kaufen?

Donnerstag, 4. August 2011

||||/ |||

Heute waren wir die Gräber meiner Verwandtschaft besuchen. Wir unterhielten uns über Menschen, die zu Toten sprechen, oder sogar die "Seelen austauschen" konnten. Hab da schon viel wirres Zeugs gelesen, aber nach dem, was mein Onkel erzählt hat, fühl ich mich so...komisch.

Es gab hier in der Gegend eine Frau, die sich seltsam verhalten hatte: Sie sprach auf einmal wie ein Kind und auch ihre Stimme klang höher als sonst. Sie führte unseren Nachbarn zu einer weit abgelegenen Stelle und bat ihn, dort zu graben. Der hat die Stelle umgegraben und fand einen alten Pullover eines Kindes. Später erzählte er meinem Onkel, dass er früher ein kleines Waisenkind für kurze Zeit großgezogen hat, es aber leider früh verstorben ist. Diesen Pullover soll es immer angehabt haben.

Kann sein, dass mein Onkel mir einfach Angst einjagen wollte, aber wenn man mitten in der Wildnis steht, umringt von Gräbern und betend, dass die Verstorbenen in Frieden ruhen mögen...dann hinterlässt auch so eine Geschichte eine gewisse Nachwirkung...

///

Ich habe hier meine Cousine ausgefragt, was sie tut, um ihre Haut so hell zu halten. Normalerweise sind hier alle Bauern sehr dunkelhäutig, da sie viel auf den Feldern arbeiten
müssen. Thanh benutzt aber eine Feuchtigkeitscreme von Pond's. Es ist eine spezielle
hautaufhellende Creme, die vor Sonne schützen soll. Sie ist so ähnlich wie eine BB Cream, nur
ist sie nicht getönt, sondern schimmert nur ganz leicht. Ich habe mir ein Päckchen für ~21 cent (10ml) gekauft, was 1 Woche bis zu einen Monat reichen soll. Die Verpackung ist hochwertig und irgwie unpassend für diese Gegend finde ich, aber man kann ja alles aus der Hauptstadt "importieren". Das Design erinnert mich an Olaz, aber es ist wirklich die Originalmarke. Tatsächlich sind die Fältchen auf meinem Handrücken (ja, wir deutschen Swatch-
süchtigen xD) verschwunden und die Haut ist deutlich glatter. Mit den lichtreflektierenden Pigmenten noch dazu wirkt die Haut sofort jünger, glatter und wirklich ein wenig heller. (Silikone?!?) Laut Verpackung sollte man diese Tuben einen Monat regelmäßig anwenden, um ein langanhaltendes Ergebnis zu haben. Mal sehn, wie ich in Deutschland aussehen ưerde xD.

Mückenstiche: 7

||||/ ||

Aha! Ich kann nicht mit meinem Laptop ins Internet, weswegen ich jetzt das IPad von Bác Giang nehmen muss. Ich kann keine Fotos hochladen, aber nur für die nächsten 7 Tage.

Hier ist das Wetter wie in Deutschland, angenehm kühl und mittags bis abends sonnig. Die Fahrt hierher war angenehm und ging schneller als die letzten Jahre. Das Haus meiner Oma ist schön groß und umgebaut worden, weswegen hier auch weniger Mücken sind. Gestern wurde ich schon gleich zu Beginn mit dem Wesen meiner Albträume konfrontiert: Ich saß gerade im "Badezimmer" und wusch mich, als ich unwillkürlich nach oben schaute. Direkt über mir saß am Kleiderhaken ein handtellergroßes, haariges, achtbeiniges Wesen, das gerade dabei war, einen riesigen, weißen Kokon auszuschlürfen. Was würdet ihr in dem Moment tun? Nackt, unbewaffnet und allein? Richtig. Nichts. Ich hatte sogar Angst davor, zu schreien. Die Spinne war wohl zu sehr mit sich beschäftigt. Ich wusste, dass sie mir nichts tun würde, aber das nahm mir den Ekel nicht. Meine Verwandtschaft lachte mich zwar nur aus, aber der heutige Tag war mir eine Lektion: schaue hier niemals nach oben. (Hier wimmelts nur so von "exotischen" Lebewesen...)

Mückenstiche (seit ich hier bin): 0

Dienstag, 2. August 2011

||||/ |

Spontanentscheidung meines Vaters: Morgen um 7 Uhr morgens fahren wir zu meiner anderen Oma ins...wie nennt man das auf Deutsch? Hochgebirge? Ist auf jeden Fall sehr sehr abgelegen. Kein Klo, kein fließendes Wasser, Lehmhäuser, vor allem kein Internet. Meine einzige Hoffnung ist dieser Inetstick, den ich hier habe. Falls es dort oben trotzdem keinen Empfang gibt: Bis in einer Woche. Wünscht mir eine starke Juckreizresistenz. Die Moskitos dort sind Riesenviecher. Wenn ich zurückkomme werde ich ein einziger entzündeter Haufen Menschenfleisch (wie eklig das klingt xD) sein.

Soll ich "vorher/nachher"- Bilder machen? xD

<3

Montag, 1. August 2011

||||/

Ich war heut morgen mit meinem Vater und seinem besten Kumpel (Bác Giang) Shoppen. (Wie das schon anfängt...nein jetz kommt kein Tussi-Post xD)
Dabei waren wir mit dem Motorrad unterwegs und da es die letzten Tage geregnet hatte, war es draußen auch angenehm kühl (ca. 25-30° schätz ich mal). Der erste Laden war ein Kosmetikladen (wer hätts gedacht) und verkaufte alle asiatischen, bekannten Marken. Ich habe eine BB Cream von Missha gekauft (M Perfect Cover B.B Cream, 21 light beige, 20 ml) für 205 000 dong. Das sind umgerechnet 6,15 €. Bisher hatte ich nur eine BB Cream von THEFACESHOP getestet und die war mir zu transparent. Irgendwie war sie beim Auftrag extrem dick und sobald sie eingezogen ist, war die Farbe weg. Nun gut, manche finden den Effekt sehr wünschenswert (Natürlichkeit; passt sich der eigenen Hautfarbe an), aber ich wollte meine Hautfarbe etwas aufhellen. Review folgt bei Interesse.

Nun ja, glücklich verließ ich also den Laden und wir fuhren danach zu einem anderen sehr guten Freund meines Vaters (Chú Tuan). Er hat ein Haus direkt im Zentrum der Stadt geerbt und die Ladenfläche an Kodak vermietet. (Für alle nicht Hanoianer: Ein Grundstück in der engen Hauptstadt zu finden ist sehr schwer, und wenn man eins findet, ist es sehr schmal, da alles zugebaut ist. Das Erdgeschoss vermieten die meisten Hausbesitzer.) Daher verdient er ohne viel zu tun allein von der Miete sehr viel Geld. SEHR viel Geld. Seine Tochter ist extrem verwöhnt, sie ist zwar lieb, aber ein reiches Stadtmädchen aus Hanoi eben. Viele hier sind arrogant und bilden sich etwas darauf ein. Sie denken auch, dass ich bevorzugt nur mit Reichen befreundet sein will und dass es mir nur darum geht: Je mehr Geld, desto interessanter bist du. Naja...ich mag zwar aus dem reichen Deutschland kommen, bin aber kein oberflächlicher Mensch. Chú Tuan prahlt richtig damit, wofür sie ihr Geld alles ausgibt und wie viele teure Markenklamotten sie aus den USA trägt. Dass sie nicht so gut in der Schule ist und sehr viele Lover hat, erwähnte er nebenbei. Jedoch störte es ihn nicht...sondern machte ihn sogar irgendwie stolz. Nun gut, seine Frau hat sich früh von ihm getrennt und seine Tochter ist ihm das Liebste auf der Welt. Seine Prinzessin sozusagen. Sieht man aber auch. Vielleicht will er das ja. Ich mag seine Tochter, sie ist ein guter Mensch. Ihr fehlt in gewissen Situationen nur die Toleranz, da ihr Vater es ihr nicht anders beigebracht hat: Arme Menschen sind nichts wert. Die haben es in ihrem Leben zu nichts geschafft. Sowas darfst du nicht wertschätzen. Sagen wir mal, sie kennt wenig Mitleid.

Während mein Vater also noch mit seinen Kumpels ein (oder auch zwei) Gläschen Bier trank, wollte ich die Zeit nutzen und meine Shoppingtour fortsetzen. Bác Giang fuhr mich zu einem Laden mit Circle Lenses und ich war beeindruckt, wie groß die Auswahl war. Sie waren mit 8,50€ pro Paar auch relativ günstig, jedoch fand ich die Farben entweder zu unauffällig oder ich hatte sie schlichtweg schon zu Hause. Hab mich dann entschieden in einen anderen Laden zu gehn, der auf meiner Liste stand und war schon dabei, mich auf das Motorrad zu setzen, als ich hinter mir eine leise Stimme hörte: "Frisches Brot. Wer möchte frisches Brot kaufen?"

Ein sehr alter Mann, mit grauem Haar, einem freundlichem Blick und von der vielen Arbeit und der Mittagssonne ganz dunkle Haut, stand hinter mir. Er hatte mehr einen dreckigen Lumpen als ein Hemd an und sein Rücken war gekrümmt. Auf seinem Kopf trug er eine große Kiste aus Styropor in die er die Brote verstaut hatte. Die Kiste war sicherlich schwerer als er selbst. Ich wusste nicht warum, aber der Anblick dieses Menschen zerriss meine Seele. Es war ein Moment der mich zutiefst schockierte.
Vor mir hockte ein armer, aber fleißiger Mann, der jeden Tag zu Fuß durch die riesige Großstadt lief, um seine selbstgebackenen Brote zu verkaufen. Er arbeitete hart, seine Stimme klang rau und müde, seine Hände griffen schnell zu den Broten und er sagte immer wieder: "Kaufen Sie. Die Brote sind noch warm. Sie sind sehr lecker. Kaufen Sie." Ich nahm zwei Brote an mich und wollte ihm mehr abkaufen. Denn ich sah, dass die Kiste noch ganz voll war.

"Ein Paar von einer Sache ist immer gut." Ich griff in meine Tasche. Und das war, was mich am meisten verstörte: Ich hatte "nur" einen 500 000 dong - Schein und seine zwei Brote kosteten nur 5000 dong (ca. 16 cent). Jetzt stand ich da, ein junges Mädchen. Stöckelschuhe, geschminkt, viel Schmuck und Parfüm. Ich habe noch nie in meinem Leben so hart gearbeitet und ich war gerade noch bereit, das Geld in meinen Händen leichtfertig für Luxusgüter auszugeben. Eine Summe, die dieser Mann mit viel Kraft und Geduld erarbeiten musste. Der Kontrast war so groß.

Bác Giang bezahlte für mich und der Mann bedankte sich, setzte sich die Kiste schnell wieder auf den Kopf und ging. Seine raue Stimme war noch einige Meter weit zu hören. Ich wollte ihm Geld schenken. Später bereute ich, dass ich ihm nicht meinen Schein gegeben hatte. Vielleicht hätte er sich davon einen kleinen Wagen kaufen können. Mit dem könnte er seine Brote schieben.

Ich bat Bác Giang daraufhin, mich sofort nach Hause zu fahren. Jetzt noch Geld für Kosmetik auszugeben, konnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. Meine Tränen flossen nicht nur für diesen alten, armen Brotverkäufer, sondern für dieses Land. Wie war es möglich, dass es eine Gesellschaft mit so großen Unterschieden gibt? Warum herrschte in einer so modernen Stadt noch so großes Elend? Wieso muss ein Mensch, der schon längst in Rente sein sollte, seine Kraft bis zum Ende nutzen? Ich würde so gern helfen.

Daheim saß ich lange in meinem Zimmer. Ich hätte ihm so gern wenigstens eine Sache gesagt:

Dass seine Brote wirklich sehr sehr lecker waren.